Rückzug Reiner Haseloffs aus aktiver Landespolitik Statement von Thorsten Gröger zur Entscheidung des Ministerpräsidenten Reiner Haseloff

Mit dem angekündigten Rückzug Reiner Haseloffs aus der aktiven Landespolitik zum Ende der Legislaturperiode geht eine prägende Ära in Sachsen-Anhalt zu Ende.

Landtag LSA Magdeburg

7. August 2025 7. August 2025


Die IG Metall würdigt Haseloffs jahrzehntelanges Engagement für das Land – sei es in seiner Funktion als Wirtschaftsminister oder später und lange Zeit als Ministerpräsident. Mit Sachverstand in wirtschaftspolitischen Fragen, einer ausgeprägten Dialogbereitschaft gegenüber Gewerkschaften und Sozialpartnern sowie einem stabilisierenden Führungsstil hat er Sachsen-Anhalt durch herausfordernde Zeiten begleitet.

Doch bei aller berechtigten Anerkennung darf der Blick zurück nicht zur Verklärung oder zum Stillstand führen. Die Herausforderungen, vor denen das Land aktuell steht, sind drängend und dulden keinen Aufschub. Bis zur Landtagswahl 2026 steht viel auf dem Spiel – ökonomisch, gesellschaftlich und politisch. In dieser Phase braucht das Land eine klare Haltung. Keine taktischen Wahlkampfparolen, sondern ein ernst gemeintes Verantwortungsbewusstsein. Gefordert ist ein entschlossener Schulterschluss aller demokratischen Kräfte – für wirtschaftliche Resilienz, sozialen Zusammenhalt und eine gestaltende Zukunftspolitik.

Der Rückschlag im Intel-Ansiedlungsprozess, die schwächelnde Konjunktur, der tiefgreifende industrielle Strukturwandel sowie die angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt verlangen nach substanziellen Antworten – nicht nach parteipolitisch motivierten Ritualsätzen. Insbesondere die CDU als führende Regierungspartei trägt Verantwortung, den Weg einer politikfähigen demokratischen Mitte konsequent weiterzugehen. Sachsen-Anhalt darf nicht zum Experimentierfeld populistischer Versuchungen werden. Wer gestalten will, muss an tragfähigen Lösungen arbeiten – nicht an kurzfristiger Symbolpolitik oder medialer Inszenierung.

Sachsen-Anhalt verfügt über wirtschaftliches Potenzial. Sachsen-Anhalt ist auf qualifizierte Zuwanderung angewiesen, um den Herausforderungen des demografischen Wandels wirkungsvoll zu begegnen. Und Sachsen-Anhalt hat Zukunft – vorausgesetzt, politische Entscheidungen bleiben mutig, sachorientiert und sozial verantwortlich. Die IG Metall wird diesen Weg weiterhin mit aller Entschlossenheit begleiten – im Interesse der Beschäftigten, der Betriebe und des Landes.“